Wrack der MS Uwe
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An den Ufern der Elbe, nahe des Hamburger Stadtteils Blankenese, liegt ein Ort, der Geschichte atmet – und das auf besonders eindrucksvolle Weise. Hier, am Falkensteiner Ufer, ragen bei Ebbe die hölzernen Überreste eines einst stolzen Segelschiffs aus dem Schlick: die Polstjernan.
Die Polstjernan wurde 1919 in Dragsfjärd, Finnland, gebaut – ein Viermast-Gaffelschoner mit zusätzlichem Hilfsmotor. Sie war das größte in Finnland gebaute Holzschiff und transportierte Holz über die rauen Gewässer Nordeuropas. Doch die Zeit des Ruhms war kurz. Am 20. Oktober 1926 kam es auf dem Nord-Ostsee-Kanal zur Katastrophe: Ein Maschinenbrand brach aus, verursacht durch eine Explosion im Maschinenraum. Die Flammen breiteten sich schnell aus, der Schaden war nicht zu stoppen.
Um eine Sperrung des Kanals zu vermeiden, wurde das brennende Schiff nach Brunsbüttel geschleppt und anschließend elbabwärts geführt. Dort übernahm die Bergungsfirma Harmstorf das Wrack und brachte es zum Falkensteiner Ufer. Am 27. Oktober 1926 strandete die Polstjernan – wo sie noch heute liegt.
Fast 100 Jahre später ist die Polstjernan kein Schiff mehr, sondern ein skulpturales Fragment der Vergangenheit. Ihre skelettartigen Spanten ragen bei Niedrigwasser aus dem Elbsand – schwarz verkohlt, vom Wasser gezeichnet, mit Moos und Algen überzogen. Bei Flut verschwindet das Wrack fast vollständig unter der Wasseroberfläche. Um es in voller Pracht zu erleben, lohnt ein Blick auf den Tidenkalender.
Doch trotz der Vergänglichkeit hat der Ort nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Fotografen, Spaziergänger und Geschichtsinteressierte kommen regelmäßig hierher. Das Wrack ist nicht abgesperrt, aber es wird darum gebeten, respektvoll damit umzugehen – denn es ist Teil der Hamburger Denkmallandschaft.
Die Polstjernan erzählt keine lauten Geschichten. Sie liegt still, halb im Sand, halb im Wasser, und lässt Raum für die Vorstellungskraft. Was einst Technik und Mensch in Bewegung setzten, ruht nun als Teil der Elbnatur. Ein Ort, an dem Vergangenheit, Verfall und Schönheit zu einem faszinierenden Ensemble verschmelzen.
Ein Besuch des Wracks lohnt sich besonders in den frühen Morgenstunden oder zum Sonnenuntergang. Das Licht verwandelt die Szenerie dann in ein fast mystisches Bild – eines, das zeigt, wie nah Leben und Vergänglichkeit, Technik und Natur beieinanderliegen können.
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