Wrack der MS Uwe

Wrack der MS Uwe

Das Wrack der MS Uwe – Ein stählernes Mahnmal vor Blankenese

An einem der schönsten Elbstrände Hamburgs liegt ein rostiges Stück Vergangenheit: Das Schiffswrack der MS Uwe ragt bei Ebbe aus dem Wasser und zieht neugierige Blicke auf sich. Kaum jemand, der am Falkensteiner Ufer spazieren geht, kann sich seinem morbiden Charme entziehen. Doch was hat es mit dem rostigen Koloss auf sich, der dort seit Jahrzehnten liegt? Die Geschichte der MS Uwe ist eine Mischung aus technischer Historie, dramatischer Kollision und maritimer Erinnerungskultur.

Eine bewegte Geschichte

Die Geschichte der MS Uwe beginnt nicht unter diesem Namen. 1914 wurde das Binnenschiff bei der Gebrüder Wiemann-Werft in Brandenburg an der Havel gebaut – unter dem Namen Fürstenberg. Mehrere Jahrzehnte lang wechselte das Schiff den Besitzer, bis es 1973 von dem Hamburger Unternehmer Günther Kroll gekauft und in Uwe umbenannt wurde.

Technische Eckdaten der MS Uwe:

  • Baujahr: 1914

  • Ursprünglicher Name: Fürstenberg

  • Erbauer: Gebrüder Wiemann-Werft, Brandenburg an der Havel

  • Länge: 60,25 Meter

  • Breite: 6,40 Meter

  • Schiffstyp: Binnenschiff

  • Letzter Eigentümer: Günther Kroll

  • Letzte Nutzung: Transport von Kupferschlacke

Die tragische Havarie

Am 19. Dezember 1975 kam es auf der Elbe zu einem dramatischen Schiffsunglück. Dichter Nebel lag über dem Wasser, als die Uwe, beladen mit 600 Tonnen Kupferschlacke, flussabwärts unterwegs war. Die Situation eskalierte, als das Frachtschiff Wiedau die Uwe überholte und plötzlich das polnische Schiff Mieczyslaw Kalinowski aus dem Nebel auftauchte.

Die Kollision war unvermeidlich: Die Kalinowski rammte die Wiedau, die daraufhin gegen die Uwe gedrückt wurde und diese förmlich in zwei Teile zerschnitt. Der Schiffsführer der Uwe konnte sich in letzter Sekunde durch einen Sprung in die Elbe retten. Die Wiedau kenterte – für ein Besatzungsmitglied kam jede Hilfe zu spät.

Was vom Wrack übrig blieb

Ein Großteil der Uwe wurde nach dem Unfall geborgen und verschrottet. Doch das Heck war so massiv und schwer, dass es nicht vollständig geborgen werden konnte. Es wurde auf das Gelände eines Bergungsunternehmens in Blankenese gezogen. Später übernahm die Stadt Hamburg das Grundstück – das Heck blieb liegen. Heute ragt es bei Ebbe am Falkensteiner Ufer aus dem Wasser und ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Fakten über das Wrack heute:

  • Lage: Falkensteiner Ufer, Hamburg-Blankenese

  • Geokoordinaten: 53° 33′ 33″ N, 9° 47′ 18″ O

  • Sichtbar: bei Ebbe

  • Zustand: stark verrostet, gut erhaltenes Heckteil

  • Beliebtheit: beliebtes Motiv für Fotografen und Spaziergänger

  • Bedeutung: maritimes Denkmal und Mahnmal für die Gefahren der Schifffahrt

Fazit

Das Wrack der MS Uwe ist nicht nur ein technisches Relikt aus vergangenen Zeiten, sondern auch ein Stück lebendige Elbgeschichte. Es erinnert an die Risiken der Schifffahrt, die Dynamik der Elbe und an die Menschen, die auf ihr gearbeitet haben. Wer in Blankenese unterwegs ist, sollte diesem geschichtsträchtigen Ort einen Besuch abstatten – und sich vielleicht einen Moment Zeit nehmen, um über die Kraft des Wassers und die Zerbrechlichkeit des Menschenwerks nachzudenken.

Weitere Informationen und eindrucksvolle Bilder findest du auf deichland.blog.

Hier liegt das Wrack der MS Uwe

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